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Verwaltungsgemeinschaft Kötz (Druckversion)

Gemeinden Kötz und Bubesheim

Im Zuge der Gebietsreform haben sich die Bewohner der Gemeinden Groß- und Kleinkötz 1972 freiwillig entschieden, aus Ihren beiden Gemeinden eine neue Gemeinde zu bilden, die den Namen "Kötz" erhalten hat. Am 01.05.1978 wurde in die Gemeinde Kötz die Gemeinde Ebersbach eingemeindet. Durch diese Eingemeindung wurde die Leistungsfähigkeit der Gemeinde "Kötz" weiter gestärkt. Am 01.05.1978 entstand die Verwaltungsgemeinschaft Kötz aus den Mitgliedsgemeinden Kötz und Bubesheim mit dem Sitz im Rathaus, Ortsteil Großkötz.

Gemeinde Kötz

Großkötz war schon im Mittelalter ein stattliches Dorf, das offenbar frühzeitig aus verschiedenen Einzelsiedlungen zusammengewachsen war. In der Urkunde von 1298 wird vom Kloster Neresheim gesagt, dass es Besitzungen in "Kezze maiore et Kezze minore villis" hatte, die es 1312 im Tausch an das Kloster Wettenhausen weitergab.

Ein im 11. und 12. Jh. bezeugtes Adelsgeschlecht "de Kezze" lebte auf einer Wasserburg an der Kötz, Urkunden aus dem 12. und 13 Jh. berichten von einem gleichnamigen Ministerialgeschlecht. Die Herren von Kötz hatten umfangreiche Besitzungen im Ort zu Lehen, die sich ab dem 15. Jh. zumeist in den Händen Ulmer Bürger befanden. Die Ortsherrschaft hatten bis zu 1743 die verschiedenen Familienzweige der Ehinger inne, dann gelangte sie an Österreich. Nach kurzer Verpfändung an das Kloster Wettenhausen machte Österreich aus Großkötz ein eigenes Pflegeamt, bis der Ort 1805 an Bayern überging.

Als besondere Sehenswürdigkeiten in Großkötz:

  • Günzburger Straße 2, ehemaliger Vogteihof, Wirtschaftshof mit Wohnbau, Stall und Nebengebäuden, durch Hofmauer und Tor umgrenzt
  • Ichenhauser Straße, Kapelle St. Anna, wohl 18 Jh. mit Ausstattung
  • Kirchstraße, Katholische Kirche St. Peter und Paul, gotische Anlage, barockisiert 1764/65 von Joseph Dossenberger, mit Ausstattung,
  • Ölbergkapelle auf dem Friedhof, 18. Jh.
  • Ortsstraße 20, Gasthaus Adler, Giebelbau, Fachwerk verputzt, 18. Jh.
  • Schlossplatz 2, Pfarrhaus, ehemaliges Sommerschlösschen der Wettenhauser Pröbste, Walmdachbau mit Pilastergliederung, 1760 von Joseph Dossenberger,
  • Schlossplatz 11, ehemaliges Benefiziatenhaus, mit Schweifgiebel, 18 Jh.
  • Herrgottsruh-Kapelle , 1961, mit historischer Ausstattung.

Kleinkötz, das nicht am Flüsschen Kötz liegt, hat seinen Namen vermutlich bekommen, weil es einmal zusammen mit Großkötz als ein Besitzkomplex unter einer gemeinsamen Herrschaft stand. Auch Kleinkötz ist nachweislich aus Teilsiedlungen zusammengewachsen. Mitte des 14. Jahrhunderts befand sich Kleinkötz im Besitz des Ritters von Roth, der es 1367 an den Ulmer Bürger Heinrich Besserer verkaufte. Dessen Töchter wiederum, teilten sich den Besitz- und diese Teilung blieb bis ins 19. Jahrhundert erhalten. Die eine Hälfte des Ortes kam 1528 an die von Schwendi zu Schaffhausen, 1554 an den Ulmer Walter Ehinger, 1627 an den Bischof von Augsburg. 1628 wurde es Lehen des Hans Jakob Holzapfel, dessen Familie bis 1848 die Patrimonialgerichtsbarkeit ausübte. Die andere Hälfte von Kleinkötz kam Ende des 16. Jahrhunderts an den Ulmer Gienger. Im 17. Jahrhundert kam der Besitz durch Kauf an den Ehinger von Großkötz, nach deren Aussterben an das Kloster Wettenhausen, bei dem es bis zur Säkularisation 1803 verblieb.

Ebersbach

Ebersbach stand in weltlicher Beziehung ganz unter der Grund- und Gerichtsherrschaft des Klosters Wettenhausen.

1219 erhielt das Reichsstift Wettenhausen das Patronatsrecht über die Kirche Sankt Johannes Baptist in Ebersbach. Diese Schenkung machte der adlige Ritter Gebhard in Übereinstimmung mit seinem Herrn Bruno von Eberstall. Er tat dies aus religösem Glaubenseifer heraus, vor allem aber zu seinem Seelenheil. Das Patronatsrecht der dortigen Kirche besaß in der ersten Zeit des 13. Jh. ein Gebhardes miles, der Dienstmann der edlen Herren von Eberstatt ein Prädium zu Ebersbach und den Kirchensatz daselbst zum Heile seiner Seele an das Kloster Wettenhausen. Am 13. November 1219 beurkundete Bischof Sifrid von Augsburg diese Schenkung, die vom Papst Honorius III. am 09. März 1220 bestätigt wurde.

Gemeinde Bubesheim

Bereits seit der Steinzeit war die Bubesheimer Gemarkung besiedelt. Die allemannische Sippe des Bubo gab Bubesheim den Namen. Später gehörte Bubesheim zum Besitzbereich der Markgrafen von Burgau. Durch Verpfändung kam es in den Besitzbereich verschiedener schwäbischer Adelsfamilien.

Besonders enge Verbindungen mit der heutigen Gemeinde hatten die Familien der Freiherren von Hohenberg und der Freiherr von Rehlingen im 17. und 18. Jahrhundert. Aus den Wappen dieser Familien wurden Bestandteile in das Bubesheimer Gemeindewappen übernommen. Die Gemeinde Bubesheim war bis in die 50er Jahre überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Erst danach siedelten sich mittelständische Gewerbegebiete in Bubesheim an.

Als Sehenswürdigkeit kann in Bubesheim die neurenovierte katholische Kirche, deren Fundamente bis auf die Römerzeit zurückgehen, genannt werden.

Der Innenraum enthält ein lebensgroßes Kuzifix und eine Pieta aus dem 15. Jahrhundert, die früher das Ziel von Wallfahrten war.

Zusammen mit dem ebenfalls neu renovierten Pfarrhof bilden die beiden Bauwerke ein wunderschönes Ensemble.

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